Ehrennadel des Landes für Karl-Friedrich Amendt

Sinzig. Für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Heimatkunde und Heimatpflege hat Karl-Friedrich Amendt, Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V., die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen bekommen. Zusammen mit drei weiteren Ausgezeichneten erhielt er sie aus der Hand von Staatssekretärin Beate Reich während einer Feierstunde im Schloss Sinzig. Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger, sein Remagener Kollege Herbert Georgi, Landtagsabgeordneter Guido Ernst, sein Kollege und Kreisbeigeordneter Horst Gies sowie der Kreisbeigeordnete Fritz Langenhorst waren unter den zahlreichen Gästen.

Für Karl-Friedrich Amendt war das Schloss die ideale Örtlichkeit einer solchen Ehrung, denn viele der von ihm initiierten und begleiteten Aktivitäten spielen sich hier ab. Das Schloss sei, wie Beate Reich in ihrer Laudatio hervorhob, gleichsam „sein zweites Arbeitszimmer“. Veranstaltungen des Vereins wie die „Turmgespräche“ und Aktionen rund um das Museum zählen dazu, auch Amendts eigenen Vorträge und die spannenden und detailreichen Führungen durch das Haus, wie sie der Verein über verschiedene Vorstandsmitglieder an jedem ersten Samstag im Monat anbietet. Einen Namen hat sich Amendt in relativ kurzer Zeit auch mit seinen Veröffentlichungen gemacht. So erschien 2005 der „Spaziergang durch die Barbarossastadt Sinzig“, eine inzwischen schon in der dritten Auflage gedruckte Broschüre, danach das Buch „Rheinische Wegkreuze und Bildstöcke – geheimnisvolle Zeugen mittelalterlichen Denkens“ (2010) und „Mordgesellen, Pilger, Kaufleute und Spitzbuben“, eine Abhandlung zur Aachen- Frankfurter Heerstraße (2012). Außerdem erstellte Amendt das „Sinziger Urkundenbuch“, ein Unikat, das der Verein der Stadt Sinzig anlässlich der Ersterwähnung vor 1250 Jahren zum Geschenk machte. Eine Regestensammlung zu Quellen der Sinziger Geschichte stellte er ebenfalls zusammen, wie er überhaupt akribisch in und nach Quellen zur Geschichte Sinzigs forscht. Die Texte zur Beschilderung historischer Gebäude sowie der Hinweistafeln zur Aachen-Frankfurter-Heerstraße stammen ebenfalls von Amendt.

Dies alles schlägt sich auch nieder in seiner engagierten Arbeit im Verein. Seit Anfang 2013 ist er erster Vorsitzender, davor war er sechs Jahre einer der Stellvertreter – das wurde er nur zwei Jahre nach seinem Beitritt. Der 1946 geboren Karl-Friedrich Amendt lebt seit 1985 in Sinzig, zuvor war er überwiegend in Bonn-Mehlem und Wachtberg-Niederbachem zu Hause gewesen. Schon im Verein für Heimatgeschichte und Heimatpflege Bad Godesberg hatte er sich für Fragen der Regionalgeschichte begeistert und engagiert. Daneben gilt sein Interesse dem Kanufahren, Amendt ist auch Mitglied im Wassersportverein Sinzig. Sein beruflicher Werdegang führte den staatlich geprüften Techniker im Bereich Starkstromtechnik und Technischen Angestellten zur Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Karl-Friedrich Amendt dankte in einer kurzen Ansprache für die Auszeichnung. Er habe sich sehr darüber gefreut, obwohl er Anerkennung und Dank nie angestrebt habe. Entgegen negativen Erfahrungen andernorts schätze er die Politik des Landkreises Ahrweiler zum ehrenamtlichen Engagement als bemerkenswert ein. Amendt dankte seiner Familie und den Mitstreitern im Vereinsvorstand und hob dann zwei Personen besonders hervor: Bernd Schleimer, im Berufsleben zeitweise sein Vorgesetzter, habe ihn gelehrt, Sachverhalte stets vollständig, präzise und plausibel zu schildern, und Dieter Schewe, der kürzlich verstorbene Inhaber und Retter des Sinziger Zehnthofs, habe ihm wertvolle Anregungen und Ratschläge für die Erforschung der Sinziger Geschichte gegeben.

Eine Urkunde des Landkreises Ahrweiler überreichte Horst Gies, und zum Abschluss der Feierstunde überraschte den Geehrten die stellvertretende Vereinsvorsitzende Agnes Menacher mit einem Blumenstrauß.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(c) April 2014

 

Text: Matthias Röcke

Fotos: Matthias Röcke und Friedhelm Schulz.