Sinziger Fliesen – in Werkhallen, Foyer und Museum

Führungen im HeimatMuseum Schloss Sinzig und im Werk der Deutschen Steinzeug

Sinzig. Einen Blick in die Werkhallen der Deutschen Steinzeug AG zu werfen, stellte wahrlich ein attraktives Angebot dar. Die Anmeldungen zu der Führung in Zusammenarbeit mit dem HeimatMuseum Schloss Sinzig und dem Förderverein Denkmalpflege waren so zahlreich, dass nicht alle berücksichtigt werden konnten. Zum Auftakt ging es unter der Leitung von Museumsleiterin Agnes Menacher zunächst in die Fliesenausstellung des Museums. Hier ist die Geschichte des seit 1869 in Sinzig arbeitenden Betriebs systematisch  und anschaulich aufgearbeitet. Menacher dankte in diesem Zusammenhang Bernd Mannheim und  Roger Kassner von der Deutschen Steinzeug für die Unterstützung. Kassner hatte schon bei der Forschungsarbeit und der Ausstellung mitgearbeitet.

Nicht nur die Werksbesichtigung war eine Attraktion, sondern auch der Besuch im Foyer des Verwaltungsgebäudes. Dort wurden nämlich in jüngster Zeit unter einer dicken Tapete verborgene Mosaikbilder auf Säulen freigelegt, was zu einem völlig neuen Raumeindruck geführt hat. „Sie haben mit der Freilegung der Mosaikbilder vorbildhaft gehandelt und einen wichtigen Beitrag zur Denkmalpflege geleistet. Dass nicht alle Firmen diese Einsicht haben, zeigte sich soeben in Remagen, wo beim Abriss des VVR-Geländes schöne Sinziger Bodenfliesen in einem Abrisshaus einfach entsorgt wurden" lobte und mahnte Menacher bei der Begrüßung vor Ort. Die Motive aus den 1950er und 1960er Jahren zeigen unter anderem die Münchener Frauenkirche, den Kölner Dom und die Porta Nigra in Trier.  

Nach der Begrüßung durch Werkleiter  Bernd Mannheim wurden kleine Gruppen zu zehn bis zwölf Personen am Vor- und Nachmittag durch das Werk geführt. Die Mühle und der einhundert Meter lange Ofen beeindruckten ebenso wie lasergesteuerte Transporteinheiten. – ein hochmoderne Industrieanlage, die aus Gründen der Abnutzung nur einmal im Jahr für Wartungsarbeiten gestoppt wird und ansonsten im Dreischichtbetrieb läuft. Die Resonanz nach den Führungen war ausgezeichnet und zeigt das große Interesse in der Bevölkerung und bei den ehemaligen Mitarbeitern, die Verbundenheit mit der „Plaatefabrik“.

 

  

Die Führung durch die Fertigung der Deutschen Steinzeug begann im Foyer, wo kürzlich seltene Mosaike an den Säulen freigelegt wurden. 

 

 

 

Text und Fotos:  Denkmalverein

 

(c) September 2017