Alten Wanderweg neu entdeckt
Denkmalverein Sinzig informierte sich über das Naherholungsprojekt in Remagen
von Matthias Röcke
Sinzig/Remagen, Oktober 2009
Agnes Menacher (ganz rechts) mit der Gruppe des Denkmalvereins am Hang des Reisbergs oberhalb von Bad Bodendorf.
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Obwohl sie sich in vertrauter Nähe bewegten, bot für die Wanderung des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig den meisten Teilnehmer ganz neue Eindrücke.
Es ging über den neu entdeckten Panoramaweg in Remagen auf der Rheinhöhe.
Die stellvertretende Vorsitzende Agnes Menacher stellte der Gruppe den Weg vor, der vom Wanderparkplatz oberhalb der Waldburgstraße in Richtung Bad Bodendorf und dann von Bad Bodendorf am Hang des Ahrtales und des Rheintales zurück zum Ausgangspunkt führt.
Es ist der Wanderweg 5 eines neu installierten Netzes in den Wäldern der drei Erhebungen Apollinarisberg, Viktoriaberg und Reisberg.
Dieser Weg wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts für die damals schon präsenten Feriengäste und Sommerfrischler angelegt. Es gab sie im Rheintal, seit 1827 die ersten Fahrgastschiffe verkehrten und ab 1859 die Eisenbahn fuhr. Seinerzeit hatte der Panoramaweg eine Vielzahl eindrucksvoller Aussichten auf die Landschaft geboten. Weinberge und Streuobstweisen prägten die Landschaft an dieser Stelle stark.
Im Rahmen des Projektes „Naherholungsgebiet Remagen“ , von Agnes Menacher im Ortsbeirat Remagen initiiert, wurde der Weg an unzugänglichen Stellen begehbar gemacht und auch einige der sehenswerten Blicke auf Sinzig, das Rheintal bis zur Andernacher Pforte und auf Remagen unter tatkräftiger Mithilfe des Verschönerungsvereins Remagen durch Freischnitt wieder hergestellt. Außerdem wurden Sitzbänke aufgestellt. Demnächst folgen großformatige Hinweistafeln mit Karte für die insgesamt fünf Wege im Stadtgebiet von Remagen.
Agnes Menacher erläuterte auf der rund zweieinhalbstündigen Wanderung das Projekt und die Historie des Naherholungsgebietes. Rudolf Menacher führte die Gruppe, zu der sich auch Gäste eingefunden hatten, über den am Weg gelegenen Alten Judenfriedhof „Auf der Heide“. Dieser wurde spätestens seit 1853 genutzt und nach 1889 aufgegeben, als in der Alte Straße ein neuer Friedhof zur Verfügung stand. Die Abgeschiedenheit der Lage abseits aller Geschäftigkeit entsprach jüdischer Tradition jener Zeit. 28 Grabsteine stehen auf dem Friedhof im Wald, Rudolf Menacher, der sich intensiv mit der jüdischen Geschichte in der Region befasst, erläuterte Form und Inschriften der Grabsteine.
Vorsitzender Dr. Günther Schell dankte beim gemütlichen Ausklang beiden Referenten für ihren Einsatz und für die hochinteressante Wanderung, die viele neue Erkenntnisse vermittelte.