Kunstwerke in Metall und auf der Leinwand
Denkmalverein Sinzig besuchte Atelier in Grafschaft-Nierendorf
von Matthias Röcke
Sinzig/Grafschaft-Nierendorf, März 2010
Friedhelm Pankowski (zweiter von rechts) zeigt ein Kunstwerk, das einem Seeigel nachempfunden ist. Foto: Karl-Friedrich Amendt |
Wie Kunstwerke entstehen und wie die Künstler in ihrem unmittelbaren Umfeld leben, das erfuhren die Mitglieder des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. bei einem Besuch im Atelier von Marie Jo Gaudry-Pankowski und Friedhelm Pankowski in Grafschaft-Nierendorf. Den Anlass zu dieser Exkursion hatte die Ausstellung „Vom Figürlichen zum Abstrakten“ der Malerin Marie Jo Gaudry-Pankowski gegeben, die noch bis zum 16. Mai im Heimatmuseum im Sinziger Schloss zu sehen ist.
Erste Eindrücke sammelte die Gruppe im Garten des Künstlerehepaares. Vor allem Metallkünstler Friedhelm Pankowski hat den Garten des ehemaligen Pfarrhauses mit seinen witzigen, auffälligen und Ruhe ausstrahlenden Werken auf buchstäblich einmalige Weise gestaltet – jedes Kunstwerk ist ein Original. Gerade die Fertigkeit, Metall wie Gold, Silber oder Messing durch Austreibung zu formen und daraus Kunstgegenstände wie Klangschalen, Schmuck oder aufwendige Vogelskulpturen zu schaffen, beeindruckte die Gruppe bei der anschließenden Atelier-Besichtigung. Oft lässt sich Friedhelm Pankowski dabei von Naturphänomenen anregen. Übrigens fertigt er auch die Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler an.
Marie Jo Gaudry-Pankowski erläuterte analog zur Ausstellung im Sinziger Schloss und an Hand von im Atelier ausgestellten Werken ihren Werdegang als Malerin. Der begann nach einer Phase zu Mosaikarbeiten mit einer Serie von gegenständlichen Bildern von korpulenten Frauen, ein Motiv, das die Malerin seinerzeit im Kurfürstenbad von Bonn-Bad Godesberg vorgefunden hatte. Als sie sich der Gouache-Malerei zuwandte, einer Technik mit halbdeckenden und deckenden Wasserfarben, löste sie sich mehr und mehr vom Gegenständlichen. Intensive und neue Farbtöne wiesen den Weg zu einem freien Spiel von Linie und Fläche, von Rhythmus und Farbe.
Das alles bot reichhaltige Eindrücke für die Gruppe des Denkmalvereins. Vorsitzender Dr. Günther Schell dankte bei einem gemütlichen Ausklang in einer Leimersdorfer Gaststätte – in Leimersdorf hatte man sich zuvor Kunstwerke von Friedhelm Pankowski an der Grundschule angeschaut – dem Künstlerehepaar für diese Art der Kunstbegegnung, wie sie, so Dr. Schell, auch Dutzende von Museumsbesuchen nicht bieten können.