Zeitgenössische Musik im Sinziger Schloss

 

Selten kommt es bei den Sinziger Schlosskonzerten vor, dass die Werke anwesender zeitgenössischer Komponisten gespielt werden. Doch bei dem Kammermusikabend, zu dem das Heimatmuseum und die Volkshochschule Sinzig in Zusammenarbeit mit dem Künstlerverein „Kunstgeflecht“ am vergangenen Samstag eingeladen hatten, waren mit Bernd Hänschke und Ralf Bauer-Mörkens sogar zwei zeitgenössische Komponisten im Auditorium anwesend.
Die Flötistin Ulrike Höffkes und der Gitarrist Leonhard Beck spielten im zweiten Teil ihres Konzertes neben Stücken des 2006 in Oberwinter verstorbenen Tilo Medek auch zwei Kompositionen der beiden anwesenden Komponisten.
Im ersten Teil waren Werke weitgehend unbekannter rheinischer Komponisten des 18. und 19.Jahrhunderts erklungen, gefällige, heitere Unterhaltungsmusik, die für das damals beliebte Duo von Flöte und Gitarre geschrieben worden war. Obwohl die Gitarre zumeist mit der Begleitung der Flöte betraut war, übernahm sie auch hin und wieder den Melodiepart, während im Gegenzug die Flöte Begleitfiguren spielen musste.
Nach einer Pause, in der das Publikum mit einigen Gaumenfreuden verwöhnt wurde, erklangen zunächst sieben Stücke von Tilo Medek in Anwesenheit seiner Witwe und seines Bruders. Die kurzen Stücke, die Medek 1995/6 eigens für Leonhard Beck komponiert hat, stellten aufgrund ihrer klassischen Kompositionsweise eine gelungene Überleitung zu der schon wesentlich moderner klingenden Komposition „Licht des Nordens“ von Bernd Hänschke dar.
Zum Abschluss führte die „Fantaisie méridionale“ von Ralf Bauer-Mörkens die Zuhörer wieder in vertrautere, modern verfremdete Klangwelten zurück, wobei in der Gitarrenstimme zitatweise Reminiszenzen an Klassiker der Gitarrenmusik herauszuhören waren.

Das Publikum dankte den Interpreten und den Komponisten mit reichem Applaus, für den sich die Künstler mit zwei Zugaben bedankten.

 

 

 

 

 

 

(c) Mai 2014