Fünf Sommer in Pécs - Sinziger Maler schuf ein gewaltiges Werk
Ein spannendes Thema in engem Bezug zum 1855 erbauten Sinziger Schloss präsentiert der Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum am Donnerstag, 10. Oktober um 19.00 Uhr vor Ort, nämlich im Vortragssaal des Schlosses. So kann sich das Publikum für den Vortrag "Sinzig - Rom - Pécs Die Ausmalung der Kathedrale von Pécs / Ungarn durch den Sinziger Maler Carl Andreae" unmittelbare Inspiration holen, denn Andreae hat im Hause bis zum Jahr 1865 mehrere Wandgemälde geschaffen.
Agnes und Rudolf Menacher geht es an diesem Abend aber um ein anderes Werk von Carl Andreae. Der Maler war schon sechzig, als er 1883 den Auftrag seines Lebens erhielt. Zwei Jahre zuvor hatte er seinen Wohnsitz von Dresden nach Sinzig in die Villa Helenaberg verlegt. Im ehemaligen Klosterhospital richtete er sich sein Atelier ein. Und nun sollte er Decke und Wände der Kathedrale von Pécs in Transdanubien (Ungarn) mit Wandgemälden ausmalen! Der Wiener Stararchitekt Friedrich Schmidt vermittelte ihm diesen Auftrag.
Entsprechend der neoromanischen Architektur sollte auch die Ausmalung mittelalterlichen Vorbildern folgen. Zusammen mit drei Mitarbeitern schuf Andreae in fünf Sommern ein gewaltiges Werk. Vorbilder für seine Gemälde fand er in Braunschweig, Hildesheim und vor allem in Rom. Dreizehn Jahre später hielt der Maler seine Erinnerungen in einem bebilderten Album fest. Der Vortrag zeigt den Arbeitsprozess des Künstlers von der ersten Skizze bis zum fertigen Wandgemälde auf und erläutert die Vorbilder, von denen sich Andreae bei seiner Malerei beeinflussen ließ.
Der Eintritt ist frei. Das Sinziger Schloss befindet sich in der Barbarossastraße 35.
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