Die Mausefalle - für die Menschen aus Neroth die Rettung
Zum zweiten Teil der Erkundung eines spannenden Themas der Regionalgeschichte trafen sich Mitglieder und Gäste des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig zu einer Exkursion in die Eifel. Ziel war das Dorf Neroth im Landkreis Vulkaneifel und das dortige Mausefallenmuseum. In der Woche zuvor hatte die Ethnologin und Journalistin Hildegard Ginzler, auch Vereinsmitglied, in einem viel beachteten und gut besuchten Vortrag die Situation in Neroth im 19. Jahrhundert beschrieben.
Das höchst originelle Mausefallenmuseum in der ehemaligen Schule von Neroth gibt es, weil in den 1830er Jahren ein Teil der von schweren Existenznöten geplagten Einwohner zur Selbsthilfe griff und eine Fertigung von den seinerzeit hoch begehrten Mausefallen und anderen Drahtwaren aufzog, meist in Heimarbeit. Als Hausierer brachten sie ihre Ware selbst zu den Verbrauchern, dabei kamen sie bis nach Königsberg in Ostpreußen.
Wie sie das alles bewerkstelligten - es existiert im Museum ein komplette Werkstatt - und was sie herstellten, erläuterte Museumsleiterin Helga Wallenborn. Dabei führte sie auch ungewöhnliche Konstruktionen von Mausefallen vor - das Museum verfügt über Exponate aus aller Welt. Vorher hatte Ortsbürgermeister Klaus-Dieter Peters die Gruppe aus Sinzig in Neroth begrüßt.
Die Gruppe des Denkmalvereins vor dem Mausefallenmuseum in Neroth.
Museumsleiterin Helga Wallenborn erläutert die Technik von Mausefallen
Hausierer unterwegs - so zogen die Nerother in die Welt
Die Maus in der Falle lockt die Besucher an.
Text und Foto: Matthias Röcke
(c) September 2024