Denkmäler? Geschichte! Architektur! Menschen!

Der Sinziger Denkmalverein informierte beim großen Bürgerfest des 750-Jahr-Jubiläuims über sich, seine Projekte und bemerkenswerte Sinziger

Sinzig. Zu den vielen Einrichtungen, die sich am großen Jubiläumswochenende zu 750 Jahre Stadtrechte Sinzig mit einem eigenen Stand beteiligten, gehörte auch der Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig. In einem nach drei Seiten offenen weißen Pavillon luden die Denkmalfreunde dazu ein, sich zu informieren, Anregungen zu geben oder auch zu diskutieren über denkmalrelevante Themen.

 

Eines liegt im Wortsinne nahe. Gemeint ist der vom Verein angestrebte Erhalt der Häuser 36, 38 und 40 in der Mühlenbachstraße. Dazu startete er bereits im vergangenen Dezember im Rahmen des  Adventsmarktes in Sinzig eine Unterschriftenaktion. Insbesondere das Haus Nummer 40, Sitz einer Buchhandlung, verdiene es aufgrund seiner ästhetischen, Stadtbild prägenden Erscheinung auch in Zukunft seinen Platz zu behaupten, findet der Verein. Er könne mit dem geplanten Neubau verbunden werden, so der Vorschlag. Natürlich waren die Listen zum Eintragen auch beim jüngsten Vereinsauftritt wieder mit von der Partie und zeigten sich danach um etliche Unterschriften voller.

Architekturpreis, Aufgaben und Programm

Um das Bewusstsein der Bewohner für gelungenes Bauen, überhaupt die städtische Architektur zu schärfen, hat der Denkmalverein zudem einen Preis ausgeschrieben. Erstmalig in diesem Jahr können Neubauten, Renovierungen und Maßnahmen zur Ortsgestaltung für den Architekturpreis Sinzig nominiert werden Der Preis bezieht sich nicht nur auf die Kernstadt, sondern auch auf die Stadtteile Bad Bodendorf, Franken, Westum, Löhndorf und Koisdorf. Besucher des Pavillons lasen „Beteiligen Sie sich, reichen Sie formlos Vorschläge beim Denkmalverein Sinzig oder im Heimatmuseum ein. Was ist Ihnen aufgefallen? Was hat Ihnen besonders gefallen?“ Infos gab es am Stand aber sie finden sich auch unter www.museum-sinzig.de im Internet.

Gäste konnten sich schlau machen, was das laufende Jahresprogramm bereithält an interessanten Vorträgen beim „Turmgespräch im Schloss“ und Exkursionen unter denkmal- beziehungsweise historischen Gesichtspunkten. Was machen diese Denkmalförderer eigentlich? Wen das interessierte, der erfuhr, dass der gemeinnützige Verein die Entwicklung der Denkmäler und denkmalwürdigen Bauten in der Stadt beobachtet, dass er sich an öffentlichen Diskussionen zu diesbezüglichen Baumaßnahmen beteiligt, dass er allen Interessierten zumeist kostenlose Unternehmungen, Erkundungen und Erläuterungen in der näheren Umgebung anbietet und somit historische und kulturelle Zusammenhänge erschließt. Auch in der Autoren- und Herausgeberschaft von Büchern und Broschüren sieht  der Denkmalverein seine Aufgabe, weshalb ein Büchertisch nicht fehlen durfte.

Bemerkenswerte Sinziger

Pavillonbesucher blickten sich auch unter den Portraits um, die der Vorstand des Vereins aus gegebenem Anlass erstellt hatte. Nicht nur der im Jubiläumsjahr stets präsente Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, hat es verdient im Kontext mit der Stadt hervorgehoben zu werden. Viele Menschen, ob in Sinzig geboren oder in ihr wirkend, haben ein besonderes Leben geführt, etwas für die Stadt getan oder durch ihre Persönlichkeit das Leben vielschichtiger und farbiger gestaltet. Aufgeführt waren etwa Radrennfahrer Rudi Altig, der Wildkräuterkoch Jean-Marie Dumaine, Sportlerin Inge Helten, der Maler und Leiter der Düsseldorfer Malerakademie Friedrich Wilhelm von Schadow, der einmal Besitzer von Gut Godenhaus war, Magnetograph Matthias Leisen, Bildhauer Titus Reinarz oder Dressurreitern Bianca Vogel. In nächster Zukunft könnte ein Buch über diese und andere beachtliche Persönlichkeiten herauskommen, denn am Stand war nur eine kleine Auswahl von einer ganzen Schar spannender Persönlichkeiten zu entdecken.  „Denkmäler? Geschichte! Architektur! Menschen!“  stand bei den Denkmalfreunden geschrieben. Einige Besucher erkannten, dass es genau darum geht, herausschälen, was den Kern von Denkmälern ausmacht, welche Bedeutung sie transportieren und daran Freude haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Denkmalfreunde waren mit einem ansprechenden Stand präsent.

 

Es gab viele interessante Persönlichkeiten mit Sinzig-Bezug zu entdecken.

 

Viele Gäste interessierten sich für die Unterschriftenaktion.

 

Der Gesprächsstoff ging nie aus. 

 

Text und Fotos: Hildegard Ginzler

(c) Juni 2017