Museum Sinzig: Exponat des Monats

Auf der Suche nach den Wappen


Dieses Bild gehört zu der bedeutenden Gemäldesammlung des HeimatMuseums Schloss Sinzig zum Maler Carl-Christian Andreae. Er steht in enger Beziehung zum Schloss und zu Sinzig, sein Lebenswerk bildet einen der Ausstellungsschwerpunkte des Museums. 

Das Bild wurde vom Museum 2019 von einem hessischen Antiquariat erworben und anschließend restauriert, es ist signiert und datiert: Carl Andreä 1873.

Allerdings wusste seinerzeit niemand, woher es stammte und wer die porträtierten Personen waren. Einen Anhaltspunkt lieferten lediglich zwei Familienwappen, die der Maler in die linke obere Ecke platziert hatte. Es galt herauszufinden, zu welchen Familien diese Wappen gehörten.

Die Nachforschungen von Rudolf Menacher erbrachten die Gewissheit, dass es sich um die Familie des Legationsrats August von Arnswaldt aus Hannover handelte, zu der Andreae geschäftliche Verbindungen unterhielt und für die er mehrere Porträts malte.

Bei der Suche nach der Familie von Arnswaldt half die Datenbank Geneanet weiter. August von Arnswaldt und seine Frau hatten drei Töchter, von denen die älteste bereits 1863 gestorben war. Die zweitälteste Tochter Therese hatte 1866 in Dresden den verwitweten Bodo von Hodenberg geheiratet, der bis zur Annexion durch Preußen Kultusminister des Königreichs Hannover gewesen war. Tatsächlich erwies sich das zweite Wappen mit einem roten Vogelflügel auf silbernem Grund als das Wappen der Familie von Hodenberg.

Damit war klar, dass es sich bei der auf dem Gemälde abgebildeten Frau um Therese von Hodenberg geb. von Arnswaldt mit ihren Kindern handelte. Möglicherweise entstand das Bild in Dresden, wo Andreae damals mit seiner Familie lebte. Therese von Hodenberg schenkte in ihrer kurzen Ehe zwei Knaben das Leben. Sie starb allerdings bereits im Mai 1873. Das Bild muss demnach kurz vor ihrem Tod entstanden sein oder sogar postum.


 



Foto: Denkmalverein/Matthias Röcke

Text: Matthias Röcke



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