Auf dem Weg zur Veränderung 

Landesprojekt hilft dem Heimatmuseum in Sinzig sich weiterzuentwickeln


Sinzig. Es tut sich einiges hinter den Mauern des Sinziger Schlosses, dem Sitz des Heimatmuseums der Stadt. Um in Zukunft noch attraktiv zu sein, müssen sich auch Museen weiterentwickeln, was für kleine Häuser wie das Heimatmuseum Schloss Sinzig eine besondere Herausforderung darstellt.

Darum hat sich das das Museum in städtischer Trägerschaft beworben beim Changemanagement-Programm „Kultur im Wandel“ des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz (MWWK) und im Vorjahr als eines von sieben rheinland-pfälzischen Museen den Zuschlag erhalten.

Unter der Leitung des Instituts für Kulturwissenschaft der Uni Koblenz-Landau werden diese ausgewählten Kulturträger in für sie wichtigen Veränderungsprozessen beraten. Der Museumsverband Rheinland-Pfalz begleitet die Museen auf diesem Weg.

So fand kürzlich im Schloss der erste „Zukunftsworkshop“ statt. Bereits seit dem Herbst 2019 nimmt die Sinziger Einrichtung, darin unterstützt vom Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum, am Programm teil. Zunächst lernten die Museen einander vor Ort kennen. Als es konkret um die Weiterentwicklung in Sinzig ging, machten sich Projektleiter Eckhard Braun und Moderatorin Marlies Rainer mit der Situation des Heimatmuseums vertraut, während Museumsleiterin Agnes Menacher, der Vorsitzende des Fördervereins Hardy Rehmann sowie weitere Vereinsmitglieder den Gästen ihre Erfahrungen und Anregungen vermittelten. 

 Mit dem Workshop ging das Wandel-Projekt nun in die nächste Runde. Neben Braun, Menacher, Rehmann und mit dem Museum gut bekannten Teilnehmern waren erstmals für die Außensicht mit einbezogen Vertreter aus Kultur, Stadtverwaltung, Bildung, Kunst und Events/Marketing. Sabine Jank vom szenum Berlin moderierte. Das Potential von Heimatmuseum und neugotischem Gebäude samt Park wurde durchweg als groß eingeschätzt. Beim Thema „besucherorientiertes Museum“ und der Frage, wie das Schloss stärker „als Kulturort dieser Stadt“ bewusst gemacht werden kann, gingen die Erwartungen und Wünsche allerdings weit auseinander. 

Im Laufe des Tages stieß Bürgermeister Andreas Geron zu der Gruppe, um sich ein Bild vom Informationsstand zu machen. Braun erläuterte, das Programm helfe den Museen „bei Veränderungen ihrer Struktur, Verkrustungen und Personal“. Oft finde ein Kampf statt alt gegen neu, konservativ gegen fortschrittlich. Geron, selbst Mitglied des Denkmalvereins, äußerte erfreut, „ich finde es erstaunlich, was hier passiert“. Er schätzt das Engagement, erklärte aber auch: „Wo die Reise hingeht im Schloss und im Museum, das wird in solchen Arbeitssitzungen und im Anschluss in den Gremien entschieden.“

 

Gegen Ende des Zukunftworkshops, dem weitere folgen werden, riet Braun, eine Steuerungsgruppe zu bilden aus Kooperationspartnern der Innensicht und Außensicht, die das Projekt in Richtung einer Professionalisierung weiterführen. Nach weiteren Zukunftsworkshops soll ein Leitbild für das Heimatmuseum erstellt werden. Das Projekt zielt auf eine Rahmenvereinbarung ab, die festhält, welche Maßnahmen mit Mitteln des Förderprogramms finanziert werden können.


Die Teilnehmer des Workshops mit Bürgermeister Andreas Geron (2. v. r.)            


Text und Fotos: Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum 


(c) Oktober 2020