Tag der Steine in der Stadt am 19.10.2008 Alte Steine und ihre Geschichten Spezieller Stadtrundgang mit Professor Dr. Schröder fand großen Anklang
|
||||
von Matthias Röcke | ||||
.
|
„Steine gucken“ kann eine sehr aufschlussreiche und intensive Beschäftigung sein. Das erfuhren rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion „Tag der Steine – Woher sind die Steine der Sinziger Denkmäler?“ mit Professor Dr. Johannes H. Schröder von der Technischen Universität Berlin.
Auftakt war ein einleitender Vortrag im Sinziger Schloss, wo Dr. Günther Schell, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig, den Referenten herzlich begrüßte. Professor Dr. Schröder ist Sinzig und besonders dem Schloss als Ururenkel des Schlosserbauers Gustav Bunge besonders verbunden. Die Veranstaltung des Vereins und des Heimatmuseums bildete einen Baustein des bundesweit an insgesamt 35 Orten durchgeführten „Tag der Steine in der Stadt“. Über 40 Interessierte hatten sich in Sinzig eingefunden, so dass der Referent zwei Führungen nacheinander anbot.
Alles Gestein ist in einem gigantischen Kreislauf entstanden, der mit aufsteigendem und sich dabei abkühlendem Magma – dabei entstand Granit – seinen Anfang nahm, als erkaltetes Lava an die Oberfläche kam (Basalt) und über Ablagerungen in Meeren und Seen den Weg zurück in die Erde fand (Kalksteine). Dabei weisen die Steine ein kaum vorstellbares Alter auf, mehrere hundert Millionen Jahre sind gängige Zeiträume. Als ältesten Stein in Sinzig ortete Dr. Schröder Gneisplatten im Eingangsbereich eines Geschäftshauses am Markt: 1,2 Milliarden Jahre.
Erst in den 1960er Jahren wurden solche Steine auch für breite Schichten von Bauherren erschwinglich, so dass sich an vielen Häusern in der Sinziger Innenstadt im Tür- und Sockelbereich derartige Steine finden. Aus jener Zeit stammt auch der auf den ersten Blick unspektakuläre Höhepunkt der Exkursion: Im Boden einer großen Schaufensteranlage in der Ausdorfer Straße sind zur Ausschmückung nicht weniger als 17 verschiedene Steinsorten integriert, die alle ihre eigene Geschichte erzählen können… |